Atem – die stille Kraft souveräner Führung

Atmen – die stille Kraft souveräner Führung

Die natürliche Ressource für Klarheit, Präsenz & Souveränität unter Druck

"Ich bin Natur!"

Vielleicht klingt dieser Satz auf den ersten Blick banal. Aber mal ehrlich: wie klar bist du dir im Alltag darüber? Dass du die ganze Kraft der Natur in dir trägst? Wenn du dabei bist, die Natur als deinen Coach anzuerkennen, führt sie dich direkt zu deiner Superkraft für Resilienz, Energie, Gesundheit und Klarheit. Den Atem. Der Atem lehrt uns die natürliche Essenz souveräner Führung: innere Beweglichkeit. Spannung und Entspannung. Ausdehnung und Konzentration. Impuls und Pause.

Ob vor dem Meeting, im Meeting, nach dem Meeting. Ob Vortrag, Entscheidung oder Krise – du atmest. 20.000 Atemzüge pro Tag. Und je nachdem, wie du atmest, bist du dabei gelassen oder angespannt. Der Atem wirkt auf zahlreiche Funktionen im Körper. Biochemisch und mechanisch beeinflusst er Nervensystem, Verdauung, Immunsystem, Schlaf, Kraft und Klarheit. Über den Atem kannst du dich also selbst führen. Atemzug um Atemzug. Der Atem ist die einzige Körperfunktion, die sowohl autonom erfolgt als auch gezielt und kontinuierlich bewusst steuerbar ist. Er ist damit so etwas wie eine Brücke zwischen Körper und Geist. Wer lernt, über den Atem Einfluss auf das eigene Nervensystem zu nehmen, öffnet den Zugang zu innerer Ruhe, klarer Kommunikation und souveränem Handeln – auch unter Druck und in der Krise.

Souveränität beginnt mit einem Atemzug

Du kennst das bestimmt. Bei innerem und äußerem Stress übernimmt der Autopilot: Der Herzschlag steigt, die Muskelspannung verstärkt sich, die Atmung wird kurz und flach – dein Nervensystem stellt den Körper auf Kampf und Flucht ein. Gut zum Überleben in der Wildnis, schlecht im Führungs- und Managementalltag. Tunnelblick, zu schnelle Reaktion ohne bewusste Wahl, Überreaktion oder Reaktionsunfähigkeit, Nebel im Kopf. Über lange Zeit hängst du in diesem Zustand fest, der Schlaf wird schlecht, die Verdauung träge, die Energie sinkt, die Anfälligkeit für Krankheiten steigt. Situativ und auf Dauer sind gute Ergebnisse in diesem Zustand nicht mehr zuverlässig zu liefern. Doch dein Atem birgt die Chance, den Kurs zu ändern.

Bewusstes Atmen ist kein Entspannungs-Trick und auch nicht esoterisch. Es ist Biologie in Aktion. Mit jeder ruhigen Ausatmung aktivierst du den Parasympathikus – den Teil des Nervensystems, der für Regeneration, Klarheit und innere Stabilität sorgt. Du schaltest von Reaktion auf Präsenz um. So entsteht der Raum, den souveräne Führung braucht: der Moment zwischen Impuls und Antwort. Synchronisierst du Aus- und Einatmung, balancierst du dein Nervensystem aus. Der Einatem ist nämlich biochemisch und biomechanisch aktivierend, der Ausatem entspannend. Ein langsames Atemmuster von 4 Sekunden ein- und 4 Sekunden ausatmen bringt dein Nervensystem in Balance. Fange hier und jetzt damit an, deinen Atem sanft zu führen und du wirst einen ersten Effekt spüren. Verlangsame deinen Atem, führe ihn tief in die unteren Lungenflügel und atme langsam und gleichmäßig wieder aus. Bleib dabei – auch beim Weiterlesen.

Atmung als Kommunikations-Tool

Führung und Coaching geschehen über Kommunikation – verbal, nonverbal, emotional. Der Atem beeinflusst jede dieser Ebenen. Eine ruhige Atmung bewirkt einen entspannten Zustand, ein entspannter Zustand wirkt sich auf Zwerchfell und Stimmbänder aus, lässt die Stimme tiefer, wärmer und klarer wirken. Das Denken wird leichter, wenn das Gehirn gut mit Sauerstoff versorgt ist – und das ist es, wenn die Atmung effektiv ist. Die Folge: Präzise Worte, klare Aussagen. Ein entspanntes Nervensystem verändert auch die Körpersprache und öffnet das Feld für Vertrauen. Nicht zuletzt entsteht durch ein gesundes Atemmuster und die damit verbundene Ausgeglichenheit eine bessere Kapazität, mit eigenen und den Gefühlen anderer umzugehen. Du bist nicht mehr so leicht aus der Fassung zu bringen und kannst Wut in Kraft, Trauer in Verbindung, Freude in Lebendigkeit ausdrücken. Wer bewusst atmet, wirkt nicht nur gelassener – er ist es. Souveräne Führung und Präsenz brauchen ein gesundes Atemmuster. Es gibt dir die Kompetenz zurück, zwischen Spannung und Entspannung deinen eigenen Rhythmus und Ausdruck zu finden. Für eine kraftvolle Führung.

Der natürliche Rhythmus von Spannung und Entspannung

In der Natur gibt es keinen Dauerstress. Der Wind flaut ab, das Meer zieht sich zurück, selbst Bäume ruhen zwischen Wachstumsschüben, Tiere machen Winterschlaf. Auch unser Körper kennt diesen Rhythmus – Einatmung, Ausatmung, Spannung, Entspannung. Wenn wir uns ihm wieder anvertrauen, finden wir Zugang zu jener mentalen Stärke, die nicht auf Kontrolle, sondern auf innerer Verbundenheit beruht.

Im Naturcoaching wird dieser Zusammenhang unmittelbar spürbar. Das Ein- und Ausatmen im Rhythmus der Umgebung lässt uns erkennen: Wir sind Teil eines größeren Atems. Der Wald, der Wind, der eigene Körper – alles folgt demselben Prinzip von Ausdehnung und Loslassen. Aus dieser Perspektive entsteht eine neue Art von Präsenz: souverän, geerdet, verbunden.

Praktischer Impuls für den Alltag

Ein einfaches, aber wirkungsvolles Übungsprinzip:

„Zuerst atmen, dann handeln.“

Wann immer Druck entsteht – vor einem Gespräch, einer Entscheidung, einem Auftritt – nimm zwei, drei bewusste Atemzüge, bevor du reagierst.

  1. Atme sanft und tief durch die Nase ein, spüre die Spannung.
  2. Atme durch die Nase länger aus, als du eingeatmet hast
  3. Erst dann sprich oder handle.

Dieser kurze Moment reicht oft aus, um dein Nervensystem zu stabilisieren und wieder in bewusste Wahl zu kommen. Aus der Stille entsteht Klarheit, aus der Reaktion wird Handlung, aus Druck wird Kraft.

Führung braucht innere Erdung

Souveränität im Stress bedeutet nicht, unangreifbar zu sein, sondern verbunden zu bleiben – mit sich selbst und der Situation. Der Atem ist dafür das zuverlässigste Werkzeug. Er ist immer da, immer ehrlich, immer unmittelbar. Wer ihn bewusst nutzt, führt nicht nur andere klarer, sondern auch sich selbst. Atemhacks wie oben beschrieben sind hilfreich, um herausfordernde Situationen gut zu meistern. Ein konsequentes Atemtraining eröffnet dir aber den Zugang zu einem dauerhaft effektiven und gesunden Atemmuster, das dich zuverlässig mit Energie, Balance und Fokus versorgt. Und damit das subjektive Stress-Level dauerhaft senkt.

In einer Zeit, in der viele Führungskräfte nach mentaler Stärke und authentischer Kommunikation suchen, ist Atmung kein Nebenthema. Sie ist das Fundament. Denn wer seinen Atem beherrscht, beherrscht auch den Moment – und genau dort entsteht Souveränität.

Über die Autorin

Nathalie Springer begleitet Führungskräfte, Unternehmer:innen, Berater:innen und Coaches darin, auch im Stress, unter Druck und in der Krise souverän, klar und authentisch zu kommunizieren. Ihr Schwerpunkt liegt auf mentaler Stärke, Präsenz und Selbstführung. Sie integriert Breathwork in ihre persönlichkeitsorientierte Arbeit als Businesscoach und verbindet damit Körper und Geist für die Arbeit an einem klaren und kraftvollen Ausdruck, der wirkt. Auf Ihrer Homepage  findest du mehr Informationen zu aktuellen Veranstaltungen.

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